Es ist, als würde sich Pushkar je nach Tageszeit ein anderes Kleid überstreifen. Die Stadt am Rande der Wüste Thar erwacht in zarten Blau- und Pinktönen. Es ist kalt und die Kameltreiber sitzen in Decken gehüllt um kleine Lagerfeuer. Gegen Mittag werden die Schatten hart, die Fassaden der weissen Tempel am See blenden mich. Die Turbane der Rajasthani Männer setzen farbige Punkte ins Bild. Am späten Nachmittag liegen Sand und Staub in der Luft. Im Gegenlicht erscheint alles diffus und graubraun. Doch dann kommt die goldene Stunde. Die Wüste leuchtet. Und ebenso die Saris und der Schmuck der Frauen. Pferde und Motorräder kommen mir, umgeben von einem Lichtkegel, entgegen. Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, färbt sich der Himmel und alles was darunter ist pink und violett. Im Lager legen sich die Kamele nieder und ihre Besitzer versammeln sich in kleinen Gruppen. Ein einzelner Schuhmacher fertigt im Licht einer Gaslampe ein weiteres Paar Lederschuhe an. Lagerfeuer flackern in der Dunkelheit. Es ist kalt.
Pushkar changes its dress and mood every hour of the day. The small town on the edge of the Thar Desert awakens in soft shades of blue and pink. It is cold. Wrapped in blankets camel drivers sit by the campfires. At midday the shadows are hard and the light reflects from the white temples around the lake. The turbans from the Rajasthani men make for some colorful dots in the scene. In the late afternoon sand and dust particles fill the air. Everything looks grey-brownish and diffuse. But as sun sets the golden hour starts. The desert and the women’s saris and jewellery are gleaming. Horses and motorbikes going down the road are surrounded by a cone of light. When the sun finally sets the sky and everything beneath turns pink and violet. The camels lie down and their owners get together in small groups. A lonely shoemaker sits in his shop preparing another pair of leather shoes by the only light of a gas lamp. The flames of campfires dance in the night. It is cold.